Wealdenkohlebergbau
Der Abbau im Teutoburgerwald und im südlichen Wiehengebirgsvorland. Abgebaut wurde hier Kohle die in der Unterkreide im Berrias, im unteren Wealden entstanden ist.
Zeche und Feld Hilterberg
Bereits im Jahre 1858 wurde am Limberg Kohleflöze nachgewiesen. Zwei der vier vorgefundenen Flöze wurden als Abbauwürdig erachtet. In der Zeit von 1872-1874 wurde vom Georgs-Marien-Hütten-Verein, der Bau des Karlsstollens mit zwei Wetterschächten vorangetrieben. Im November 1874 begann dann der Abbau mit 48 Beschäftigten. Die jährliche Förderung betrug ca. 9000 t. Abgesetzt wurde die Kohle hauptsächlich bei Schmieden, im Hausbrand und später im Eisenhüttenbetrieb. In den Jahren 1885-1886 wurde ein erster Tiefbauschacht abgeteuft, von dort wurden die Kohlen mit Hilfe einer Seilbahn zum Bahnhof Wellendorf gebracht.
1892 wurde angefangen einen neuen Tiefbauschacht zu teufen, das Vorhaben wurde bereits nach 17m wegen zu hoher Wasserzuläufe wieder eingestellt. 1893 wurde der „Zweite“ Tiefbauschacht genau auf der Kreuzung Karlsstollen, Grundstollen gebaut. Die Flöze fallen sehr stark ein 60°-80°Da die Kohle einen sehr hohen Aschegehalt hatte und der Abbau durch geologische Gegebenheiten recht kompliziert war wurde der Abbau im März 1903 eingestellt.
In den Jahren 1925-1927 während der Ruhrbesetzung und von 1947 -1948 kam es zu einem Notbergbau am Hilterberg.
Borgloh, Wellingholzhausen und Kloster Oesede
Abgebaut wurde hier bereits seit 1500, Die Steinkohle tritt hier in 2 Flözpaaren auf die durch ein ca. 40m mächtigen Zwischenmittel getrennt ist.. Das erste paar ist das Flöz Dickenbank mit ca 0,6-0,8m gefolgt von dem Flöz Schmalebank mit einer Mächtigkeit von 0,4m. Das zweite Paar besteht aus dem Flöz Oberbank mit bis zu 1,4m Mächtigkeit gefolgt von dem Oberbankstriepen mit 0,3m und der Unterbank mit bis zu 0,7m Mächtigkeit.
In der Zeit von 1500 bis zum fiskalischen Bergbau 1722 wurde durch Pächter meist in geringer Tiefe an den Ausbissen abgebaut. Bekannt sind aus dieser Zeit Tonnenlägige und Haspelschächte von bis zu 30m Tiefe. Der Fiskalische Bergbau lief ab 1722 unter dem Kurfürsten von Köln Ernst August II.
Oeseder Tiefbauschacht und Georgschacht
Zum Ende des fiskalischen Bergbaus 1854 ging man in den Tiefbau über. Als erster Schacht wurde1854 der östlich von Oesede liegende Oeseder Tiefbauschacht in Betrieb genommen dort wurde der Abbau bei einer Teufe 61,2m begonnen. Bereits 1857 wurde an der Straße nach Hilter der Georgschacht abgeteuft 1860 begann man in 70m Teufe mit dem Abbau. Die Wasserhaltung und Förderung wurde mit Dampfmaschinen betrieben. Der Georgschacht war noch bis 1883 in Betrieb.
Ottoschacht:
1867 begann man mit Teufarbeiten 1869 erreichte man eine Teufe von 130m. 1869 begann man auf der 60,2m Sohle mit der Förderung. 1875 wurde bedingt durch Absatzprobleme eine Nassaufbereitung installiert. 1876 kam es nach starken Regenfällen zum Versagen der Wasserhaltung, die darauf notwendigen Pumparbeiten zogen sich über 8 Monate hin. Um solche Rückschläge auffangen zu können musste die Fördermenge erhöht werden. 1879 begann man mit der Förderung auf der 130m Sohle 1884/1885 erreicht man eine maximale Förderung von 117000 Tonnen. 1888 begann die Produktion, bedingt durch ungünstige Lagerverhältnisse stark zu sinken. 1889 wurde das Bergwerk geschlossen.
Noch erhaltene Teile des Ottoschachtes, die Gewölbe wurden bein Abriss eines Gebäudes wieder entdeckt.
Glückaufschacht:
1856 begann der Georgsmarien- Bergwerks- und Hüttenverein in Oesede mit dem Teufen des 107m tiefen Glückaufschachtes . Abgebaut wurde hier von 3 Sohlen ausgehend,1864 wurde die größte Fördermenge mit 30500 Tonnen erreicht. Im Winter 1865/66 trat die Düte über die Ufer und flutete den Bergbau , die Wasserhaltungsmaschinen versagten so dass das Bergwerk 1866 aufgegeben wurde.
Bergbau am Lohn und Hasberg ab 1875 Hamm- Osnabrücker Kohlenwerke 1867 begann man unter der Führung eines Osnabrücker Weingroßhändlers bei Eppendorf Steinkohle zur fördern. Insgesamt traf man 3 Flöze an . Das mächtigste Flöz war bereits in früheren Zeiten abgebaut worden, und so konnte nur ein ca. 50cm mächtiges Flöz im Wildbau abgebaut werden. Der Bergbau endete dort 1903, es wurde nie größere Mengen gefördert bekannt ist eine Fördermenge aus dem Jahre 1898 von 61 Tonnen.
Zeche Hammerstein in Wellingholzhausen 1859 begann man im Hasetal mit der Förderung von 2 Stollen ausgehend, Der Gustavstollen wurde bereits nach 100m wieder aufgegeben. Der Heinrichstollen erreicht ein Länge von 1400m. 1862 wurde eine Fördermenge von 3341 Tonnen erreicht. 1886 wurde der Betrieb wegen Unrentabilität eingestellt.
Notbergbau nach den Weltkriegen:
Nach dem 1, Weltkrieg herrschte in Deutschland akuter Kohlenmangel. Überall im Raum Borgloh- Oesede begannen Privatleute Kohlen zu fördern. Die alten Schächte wurden wieder aufgewältigt. Im Jahre 1920 gab es bereits 14 wilde Kohlenzechen. Mitte 1920 wurde dann die Borgloher Bergwerksgesellschaft GmbH gegründet und man förderte im 2. Halbj.1920 schon 9000 t Kohle. 1921 ging die Firma in den Besitz des Röchling- Konzerns über. Die Förderung konnte weiter auf 53000 t gesteigert werden.1924 wurde die Grube stillgelegt. Der Grund war ein Kohlenüberschuss am Markt. Erst nach dem 2. Weltkrieg wieder infolge der Kohlenknappheit wurde der Kohlenbergbau wiederbelebt. Überall entstanden wieder wilde Pütts, denen aber bald durch die Bergbehörde ein Riegel vorgeschoben wurde.1948 begann man mit der Wiederaufwältigung des Kronprinzenschachtes .Über dem Schacht wurde ein ca.13m hohes Fördergerüst mit einer 60 PS starken Fördermaschine errichtet. Die erste Lore wurde am 5 Juli 1957 gefördert. Am 30. September 1963 wurde der Betrieb eingestellt, und damit auch die letzte Steinkohlenzeche Niedersachsens geschlossen.
Kronprinzenschacht am Original
Standort Bergbau bei Bohmte I
m Raum Bohmte wurde ca. seit Mitte des 1900 Jahrhundert Kohle gefördert. Es handelt sich um eine Anthrazitkohle im Gegensatz zu den anderen Wealdengebieten. Abgebaut wurde in den ersten Jahren über 3 Schächte wovon die ersten beiden schnell wieder aufgegeben wurden. Im Jahre 1867 wird zum ersten Mal der Name Zeche Caroline erwähnt. Bereits 1868 wurde der erste Maschinenschacht wieder aufgegeben. Weiter östlich wurde ein neuer Schacht abgeteuft, der Schacht Felix. 1871 wurde der Betrieb hier wieder eingestellt, da die Arbeiter beim Bau einer Eisenbahnlinie Arbeit gefunden hatten. Im Jahre 1872 hatten die Besitzverhältnisse gewechselt und man begann am Bohmter Bahnhof einen neuen Schacht mit 3,3m Durchmesser abzuteufen. Während des Betriebs kam es immer wieder zu Problemen mit zu großen Mengen Grubenwassers. Am 1 Mai 1875 wurde der Betrieb eingestellt.
1911 wurde die Gewerkschaft Beharrlichkeit Eigentümer der Zeche Caroline. Im Juli 1911 begann man den Betrieb mit dem Bau der Tagesanlagen, 600m nördlich des Bahnhofes begann man mit dem teufen eines Schachtes 1912 erreichte man die Endteufe von 104 m. Kurze Zeit später stellt man den Betrieb wieder ein, da die Flöze nicht die erwartete Mächtigkeit hatten. In den Folgejahren ruhte der Betrieb mehr oder weniger auch wegen des 1. Weltkrieges. Erst im Jahre 1920 begann wieder mit den Arbeiten. Es wurde der alte Schacht wieder gesümpft und ein neuer 34m tiefer Wetterschacht angelegt. In den Jahren bis 1924 wurden ca.4200 Tonnen gefördert. 1924 wurde der Bergbau eingestellt. 1936 wurden noch einmal 2 Schurfschächte geteuft, dabei ist es aber auch geblieben.