Die riesigen Waldgebiete Nordeuropas erstreckten sich von den Alpen bis nach Spitzbergen. In den Flüssen, Sumpfgebieten und Seen gab es Krokodile und Schildkröten. Wälder und Teiche wurden von Insekten bewohnt, und überall wanderten Säugetiere umher. Hoch oben im Norden, in der heutigen Arktis wuchsen vor 60 - 65 Mio. Jahren (Alttertiär), auf Grönland und Spitzbergen, aber auch auf den englischen Inseln und den heutigen Überresten der Färöer Insel, ausgedehnte Laubwälder. Diese Laubwälder dehnten sich sogar bis in den Norden der USA, aber auch auf dem Europäischen Festland bis runter zu den Alpen aus und ähnelten bereits unseren heutigen Laubwäldern. Faszinierend ist, dass Spitzbergen schon vor 65 Mill. J. seinen heutigen Breitengrad erreicht hatte und hier trotz viermonatiger Polarnacht Wälder gediehen. Offenbar waren sie an diesen Hell-Dunkel-Perioden angepasst was man an den fossilen Blättern auch noch ablesen kann.
Zur damaligen Zeit lagen Nordamerika, Grönland und auch Norwegen ganz dicht zusammen, der Atlantische Ozean war zu jener Zeit nur wenige Kilometer breit. Zum Ende des Paläozäns, vor gut 64 Mio. Jahren brach im Süden Grönlands ein Supervulkan aus. Gespeist wurde dieser Vulkan von dem „Island-Plume“, der auch Island vor über 20 Mio. Jahren erschuf. Gewaltige Lavamassen begruben damals das südliche Gebiet von Grönland und dabei entstand an der Südspitze Grönlands ein kleiner Rücken. Das war die Geburtsstunde der Färöer Inseln. Mit der Kontinentaldrift wanderte Grönland weiter westwärts und hierbei entstand vor 60 Millionen Jahren der Mittelatlantischen Rücken der zunächst von Grönland bis nach Irland reichte. Dabei kam es zu heftigen Vulkanausbrüchen, bei dem ein Plateau im Meer entstand. Auf diesem, aus dem Meer ragenden Plateau breiteten sich rasch Laubwälder aus genau wie auf Spitzbergen. Aus diesen damaligen Urwäldern entstanden in teils sumpfigen Niederungen Kohlelagerstätten. So kam es, das man heute noch auf Spitzbergen, aber auch auf den Färöer Inseln und auf Grönland Kohleflöze findet. Auf Spitzbergen und den Färöer Inseln betreibt man heute noch Kohlebergbau.
Im Alttertiär war das Klima tropisch, zum Ende des Eozän wurde es feuchter und kälter. Es kam zum Wechsel der Pflanzenwelt. Seit dem mittleren Eozän dominierten nun verschiedene Pinaceae Arten den Wald. Von diesen Bäumen findet man verkieselte Holzreste in ganz NW Deutschland. Bei der Vielzahl der verkieselten Hölzer sind auch Prozesse der Zersetzung überliefert worden, die durch Pilze, Insekten oder wie bei den Treibhölzern durch Bohrmuscheln begonnen wurden.
Einzelne Funde von Pinaceae-Holz die noch im Sandstein stecken, geben uns bislang den einzigen Hinweis, aber nicht wirklich das genaue Alter. Möglich das diese Hölzer aus der Oberkreide stammen, denn auch in Oberkreide-Sandsteinen Südschwedens sind Holzreste bekannt. Nach den Vulkanausbrüchen veränderte sich das Klima, so dass im Skandinavischen Raum vor rund 56 Millionen Jahren überwiegend Nadelbäume wuchsen, von denen wir auch heute noch den Bernstein finden.
Viele Bernsteine sind nicht außen an Wundstellen des Baumes endstanden, sondern stammen aus sogenannten „Harztaschen“ innerhalb des Nadelbaumes. Auch stammen natürlich nicht alle von einer Art, sondern es kommen auch Bernsteine anderer Nadelbaumarten vor.
Im Alttertiär war das Klima relativ Warm und trocken, während trockeneren Phasen dominierten der Mammutbäume den Wald, von diesen Bäumen findet man verkieselte Holzreste in ganz NW Deutschland. Neben dem Sequoien-Holz kommen auch immer wieder verkieselte Palmhölzer vor. Während die Sequoien und Kiefern aus trockenen Küstenbereichen stammen, sind die Palmhölzer vermutlich durch Strömungen oder Stürme an die Küsten gespült worden.
Im Miozän wurde es bisweilen sogar subtropisch in Deutschland und Polen. Hier breiteten sich nun ausgedehnte sumpfige Wälder aus. Die Fossilien, zu denen Holzreste, Samen, Nüsse und Früchte, Blätter aber auch Pollen gehören, stammen von Pflanzen, von denen viele heute ausgestorben sind, von denen allerdings nahe Verwandte noch existieren. Charakteristisch für die torfbildenden Wälder sind die Sumpfzypressengewächse (z.B. Sumpfzypresse, Chinesische Wasserfichte, Sicheltanne, Schirmtanne) und der Tupelobaum. Auch Magnolien, Gagelsträucher, Lorbeergewächse und Walnussgewächse wie die Hickorynuss oder Hartriegelgewächse wie Mastixia kamen vor. Diese Sumpfzypressenwälder waren die Hauptlieferanten von Biomasse für unsere Braunkohlen-Lagerstätten. Doch unter dem Geschiebematerial lassen sich kaum Spuren von Braunkohle Nachweisen.
Bei der Vielzahl der verkieselten Hölzer sind auch Prozesse der Zersetzung überliefert worden, die durch Pilze, Insekten oder wie bei den Treibhölzern durch Bohrmuscheln begonnen wurden.
Marine Holzschädlinge
Bei den nachfolgenden drei fossilen Holzstücken handelt es sich um Treibholz, welches über Flüsse ins Meer gelangte und dort in einem Glaukonit haltigen Ton-Sandgemisch eingebettet wurde. Es endstanden Horizonte mit Kalkkonkretionen in denen das eingeschwemmte Holz besser fossilisierte und die weitere Holzzerstörung so unterbrochen wurde.
Holzzerstörende Insekten
Natürlich gehören zu einem gesunden Wald auch solche Insekten, die Totholz für die Aufzucht ihrer Larfen nutzen. Zu ihnen gehören (nach Rezenten Arten):
- Bockkäferarten (Cerambycidae)
- Nagekäferarten (Anobiidae)
- Splintholzkäferarten (Lyctidae)
- Bohrkäfer (Bostrychidae)
aber auch Termiten (Isoptera) und Holzwespen (Siricidae) können Kandidaten für Holzzerstörung sein. Die Holzzerstörung geschieht im Rahmen der Nahrungsaufnahme oder der Anlage einer Wohn- oder Brutstätte. Hierbei wird durch den Abbau organischer Substanz (des Holzes) auch ein wichtiger Beitrag zur Aufrechterhaltung des Stoffkreislaufs unserer Ökosysteme geleistet.
Verkieselter Holzrest mit Spuren von Insekten;
Die Narben auf diesem Stück stammen von Holzkäfern und sind Reste der Larvenkammern.Letzte Aktualisierung: Mai 2018