Das Tertiär
Unterteilt ist das Tertiär in zwei Systeme dem Paläogen und dem Neogen. Im Paläogen stieg der Meeresspiegel und es kam zu Transgressionen von der Nordsee. Hauptsedimentationsgebiete waren das Nordseebecken, die Baltische Furche, das Anglo-Gallische Becken und die Oberrheintalsenke (ehemals Hessische Senke, Funde Messel).
Das Pariser Becken hatte Verbindungen zur Nordsee und zum Atlantik. Vulkanische Zentren waren unter anderem der Vogelsberg, der Kaiserstuhl und die Eifel. Europa lag während des frühen Eozäns in der Subtropischen Zone mit Temperaturen Sommertags um die 38°C und Wintertags bei 20°C. Während des Eozäns lebten Krokodile bis in die Polregionen. Zu Beginn war das Klima noch gleichmäßig und warm. Das Land war von den Alpen bis zum Pol mit Wald bedeckt. So entstanden Umfangreiche Kohlelagerstätten bis nach Spitzbergen. Vor 55 Millionen Jahren bildeten sich in Zentralskandinavien die Bernsteinwälder.
Zu jener Zeit war der Südpol von Eis bedeckt, der Nordpol jedoch eisfrei. Subtropische Wälder bedeckten Europa und Nordamerika. Im arktischen Gebiet (Grönland und Spitzbergen) herrschte gemäßigtes Klima. Hier wuchsen Laubwälder und trotz 4 monatiger Dunkelheit, überstanden die Pflanzen dieses.
Gegen Ende des Alttertiärs begann ein deutlicher Temperaturrückgang, der sich durch das gesamte Jungtertiär fortsetzte. Die mittlere Jahrestemperatur in Europa sank von über 20° auf 12°C, die Wassertemperatur in der Tiefe der äquatorialen Meere von 13° auf 2°C am Ende des Tertiärs. Dies hing mit den weltweiten Gebirgsbildungen zusammen, wodurch sich letztendlich auch die von den Pflanzen und Tieren besiedelten Gebiete verschoben. Europa stand aber anscheinend schon unter dem Einfluss eines warmen Golfstromes.
Während des gesamten Paläogens wanderte die Küste durch Meerestransgression zunehmend nach Südosten. So entstand im Unter-Oligozän eine Meeresverbindung zur polnischen Senke. Im mittleren Oligozän schloss sich die Verbindung im Oderbereich. Das Helmstedter Braunkohlenrevier ist die westlichste Oligozäne Lagerstätte für Braunkohle. Damit lag das nördliche Osnabrücker Gebiet während des Paläogens immer unter Mariner Bedeckung.
Erst im Miozän wechselte der Küstenverlauf auf eine Nord-Süd Richtung. Die damit im Osten trockenfallenden Sümpfe, heute Braunkohlelagerstätten, wanderten weiter westwärts. So liegen Miozäne Braunkohleschichten unter der Lüneburger Heide
Das Klima war während des Miozäns ähnlich wie heute, aber etwas wärmer. In Europa bis weit nach England wuchsen Palmen und lebten Krokodile. Im Laufe des Quartärs kam es aufgrund verschiedener Vorgänge zu großen Temperaturschwankungen. Diese verursachten weltweit Kalt- und Warmzeiten in den gemäßigten Zonen sowie Regen- und Trockenzeiten in den warmen Klimaten.
Paläozäne Schichten (65 – 55 Mio. J.) sind gar nicht aufgeschlossen. Mit dem Eozän (55 – 34 Mio. J.) sieht das schon ganz anders aus.
Eine kleine Lagerstätte mit Unter-Eozänen Tonen war bis vor wenigen Jahren, südlich von Emsbüren noch aufgeschlossen. Kemper schrieb 1976 über diese Fundstelle schon in seinem Bentheimführer. Die Fundstelle liegt mitten in einer Moräne. Es handelt sich hierbei um eine durch die Saaleeiszeit verschobene Tonscholle von mehreren 100 Metern breite.
Nordöstlich von Fürstenau (Ankumer Berge) stehen Ober-Eozäne bis Unter-Oligozäne Schichten an. Innerhalb dieser Schichten liegen Kieslagen mit zahlreichen Wirbeltierresten und Fossilien von marinen Lebewesen. Zu jener Zeit lag das Gebiet Fürstenau dicht an der Küste, durch Erosion von Oberjura-, Unterkreide- und Oberkreide- Sedimenten, lagerte sich so eine bis zu 1 Meter mächtige Gerölllage ab.
Oligozäne (34 – 23 Mio. J.) Sedimente sind in Osnabrück, Astrup und in Bünde am Doberg aufgeschlossen. Die Doberg Formation gehört ins Ober-Oligozän (Chattium 28,8 – 23 Mio.J.).
Der Doberg und Astrup ist von überregionaler Bedeutung was das Oligozän angeht. Das Oligozän bedeckt am Doberg eine tektonische Mulde von ca 1200X400m. Über Jahre wurde hier Material zu Düngezwecken abgebaut. Bereits 1916 wurden Teile des Doberg unter Denkmalschutz gestellt. Aufgeschossen ist ein 72m mächtiges Paket aus Fossilreichen gebankten sandig glaukonitische Mergel und Kalkmergeln. Besonders bekannt sind die Funde einer Seekuh und der Schädel eines Zahnwals, Heute zu sehen im Doberg Museum in Bünde.
Die zweite bekannte Grube ist Astrup dort steht marines Ober-Oligozän an. Bereits 1830 wurde diese Grube das erste Mal in der Wissenschaftlichen Literatur von Georg Graf von Münster erwähnt. Ein weiteres Vorkommen war in Osnabrück am Rubbenbruchsee auch hier stand Ober Oligozän an, leider ist dieses Vorkommen heute erloschen. Doberg und Astrup stehen heute unter Denkmalschutz das Fossiliensammeln ist strengstens verboten.
In Lünne (Blauer See, Moorlage), heute ein Badesee mit angeschlossenem Campingplatz, stehen weitere Tone des marinen Oligozäns an. Eine genaue zeitliche Einordnung ist nicht bekannt. Der Ton der dort abgebaut wurde, wurde für die Abdichtung des Dortmund–Ems–Kanals benutzt. Dazu wurde eine Tonlage, in einzelnen Abschnitten, direkt auf das sandige Kanalbett geschichtet.
Marine Miozäne Schichten (23 – 5 Mio. J.) finden sich südlich und nördlich von Bremen (z.B. Twistringen). Diese Schichten gehören schon zum Neogenen System, zu dem auch als letzte Serie das Pliozän (5 – 2 Mio. J.) gehört.
Paläogeographie im Paläozäne Paläogeographie im Oligozän Palläogeographie im Pliozän